1. |
1 - Wassersternfahrer
02:44
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Ein Mann mit der Weltkarte in der Hand
schaut von der Osterinsel links bis nach rechts nach Neuseeland
Er schiebt ein Spielzeug, einen Holzflieger
über den Rand rechts drüber und
sieht ihn dann plötzlich links auf der Weltkarte wieder
über den Rand
Über das Ende ins Blau
du grenzenloser Flieger ins Blau
grenzenloser Flieger
dahin, wo nur noch Meer
Auf der Weltkarte in der Hand
ist nun das Wasser und das Land
ganz anders angelegt
Was früher Mitte war, liegt nun am Rand
und denn auch das Spielzeug, der Holzflieger,
findet sich im Blick des Betrachters
über der neuen, blauen Mitte wieder
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2. |
2 - 15 im Archipel
03:30
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Es geht mir nur darum, es mitzunehm’, nicht mal zu versteh’n, wie es ist, dass dieser Teil der Welt | HIER | HIER | ein Kollektiv von Fünfzehn ist | wie nur ein Teil der Erde unter mir gleich weg im Wasser ist | wie ein Signal nach ewig Kilometern Morsecode dann plötzlich grün im Archipel | Schwimmt | Schwimmt | Schwimmt |
Mit wenig Chance auf ein Leben lang wenn man bemisst, wie ein Leben anderswo ausgestattet ist | als im Archipel | im Archipel | im Archipel |
Wie wenn große Städte deines Landes nur noch als Punkte aus dem Meer schauten, nur der Wind in den Wolken ihnen hilft sich auszutauschen. | Hier | Hier geht es mir darum, es mitzunehm’ nicht zu versteh’n, dass diese Punkte auf dem Meer wie ein Spiegelbild des Himmels endloses Blau und Sterne imitieren.
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3. |
3 - Find' Mich
03:35
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Find’ mich im großen Meer
dein Boot, die Wellen und Sterne
und dein Geist ist Alles was du brauchst
für die Suche nach Land, nach Erde, nach Ruhe, das ewige Wasser ertränkt dich, lässt keine Spur
sei Wasser wie Himmel und Inseln wie Sterne, so find mich in deinem Meer
im Wasser suchst du, was Inseln dich lehren, find mich in deinem Meer
Find mich im großen Meer
ich sehe, dir fällt es schwer
zu glauben, dass Zeit und Vertrauen, die Suche nach Land und nach Ruhe beenden, nur zu, fahr weiter, weiter
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4. |
4 - Mein Zuhause
04:36
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Mein Zuhause war immer schon auf der Insel
und weil du fragst, ich glaube, du würdest sie gar nicht finden
Mein Zuhause, seit langem schon die Lagune
Mein grüner Stern im Wasser reicht mir um mein Glück zu finden
Dort ist der Wald, hier entlang führt die Straße, zum Dorf in dem es nur das Allernötigste gibt
Ich war klein, mein Vater ging mit mir denselben Weg entlang, genauso hier
Das Schiff da, bald sieht man am Horizont nur noch einen kleinen Punkt, wohin wird es gehn?
Wohin ich seh’, überall ist der Ozean, wie klein muss die Insel sein? Auf der mein Leben weilt?
Mein Zuhause war immer schon auf der Insel
und weil du fragst, ich glaube, du würdest sie gar nicht finden
Mein Zuhause, seit langem schon die Lagune
Mein grüner Stern im Wasser reicht mir um mein Glück zu finden
Hier zuhause was zu finden ist niemals schwer,
kann meine Welt umrunden, das bisschen Sand im Meer
Der Wind in den Wolken schaut mir beim Leben zu
auf mein’m Koralleneiland, bis mein letzter Tag geht zur Ruh’
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5. |
5 - Wassersternfahrer
02:06
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Es ist spät, als der Flieger den Wasserstern verlässt
der Funken Licht von Ozean und Mitternacht versteckt
Und ich weiß, diese Welt, dieser kleine Punkt im Blau
hat meine Sicht bis zum Epilog mit Wundern getraut:
Was ist das? Was ist hier? Was passiert hier mit mir?
Schätze, die ich nicht mehr verlier.
lass’ dich gehen und treiben,
lass die Welt dich beschreiben
du Flieger aus Papier
Über das Ende ins Blau
du grenzenloser Flieger
grenzenloser Flieger
dahin, wo nur noch Meer
Das Datum überschritten als Grenze in der Zeit
ist es drei Uhr früh als der Flügel sich neigt
am Morgen im Auto, bis zum Mittag gerollt
bin ich so schnell woanders, hab es gewollt
die Häuser auf den Hügeln, sie recken sich im Stand
suchen wie ich etwas auf diesem Land
nach den 5 Jahren hier wieder zu sein
sieht’s noch immer so aus als ist alles geheim.
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6. |
6 - Geheimnis
02:24
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auf bäumen von zweig zu zweig, herunter fällt es von zeit zu zeit. es läuft hinweg, es flieht, es springt, es kniet, es rennt oder fehlt weit und breit.
tag hell oder nacht, es klemmt in glücklicher eintracht, es ist egal wie weit die zeit fortschreit, es gönnt dir nicht ein einziges mal auf diesem land was glaubst du wie oft ich es verstand, dass jede gegend hier mit weg und tier dir nicht sagt, was sie weiß
vom flußtal den hügel rauf, die baumkronen setzt es sich auf. du bist verblüfft von seinem wandelmut wenn es sich wieder mal ausruht
lichtwarm oder kalt, es streicht den winter voll heimlichkeit, es blinkt im sommer wenn das meer aufgeht und ist gleich wieder fortgeweht.
nichts hast du in der hand, doch siehst und spürst es im ganzen land, du willst es nehmen, haben, konserviern, besitzen um es zu studiern
wie einst der doktor faust doch ahnst den pudel vor deinem haus und auch an ihm wirst du es sehn, ein nächstes mal auch nichts versteh’n
halte ein und aus, geh heim und schau zum fenster raus, sieh an da ist was du nicht fangen kannst, huscht von zweig zu zweig
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7. |
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Ist das was hier passiert, festgehalten auf Geschichtenschreibpapier?
Wenn niemand außer einem Baum, zweitausend Jahre Weltgeschehen konnt beschaun?
Wenn niemand außer diesem Baum dem Papier die Zeit konnt anvertraun?
Wer sagt etwas über sein Land, wenn er nicht weiß, ob ein Haus, das vor 100 Jahren abgebrannt’, überhaupt und jemals stand.
Ist Geschehen dann passiert? Oder nur dann, wenn Papier es registriert?
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8. |
8 - Kauri
01:54
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komm, betritt den dunklen ort,
hab keine angst, es ist nacht,
und so still wie hier
findest du kein reich,
wo sonst die säulen
so hoch steh’n dass du die augen nicht siehst
so weit hinein in die dunkelheit
was dir angst gemacht,
ist schnell ein leerer platz,
das blatt papier ohne strich, ist leer für dich,
willst dus? was wirst du damit tun?
nimm’ den stift zeichne mond,
schwarz herum, zelt und stern,
was es wird das siehst du nicht,
(denn es ist nacht), nur ein punkt
auf leerem blatt in der klugen nacht
in der dein atem allein die stille bewacht.
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9. |
9 - Wassersternfahrer
01:34
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schon wieder abgereist, ist der flug monoton
das summen der kabine wird kapitulation
einer furcht nicht mehr einfach am ziel anzukomm’
ohne platz für das neue zu schaffen, zu form’
es verführt einen schnell, seine zeit zu verleben
in der weiten großen welt
es verführt einen schnell, seine zeit zu verleben
in der weiten großen welt, ist das gar nicht verlegen
sich zu fühlen wie damals als man gerade schwimmen lernt
als das neue jeden tag sich gegen erschöpfung wehrt
so geschieht es, dass die nacht sich verneigt
pastellnes blau erscheint am himmel, neben gold und weiß
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10. |
10 - Hwii
01:42
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11. |
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es ist warm, die welt trocknet aus
ich steig lachend aus dem flugzeug raus
uncle sam grüßt mich zuerst
amerika gewinnt mein herz
und ich seh’ was ich seh’
weder kaffee noch tee
am remotesten punkt der welt
gibt es doch noch das meiste geld
der bus peitscht den highway
hinterm ford hupt der bmw
die ampel blinkert rot gelb go!
die tanknadel fällt von gelb auf rot
und ich seh’ was ich seh’
weder blumen noch klee,
am remotesten punkt der welt
gibt es doch noch das meiste geld
alle lachen, alle rufen yo!
die afros denken oh no no!
auf den straßen lärmt es patsch patsch patsch
denn die flipflops werden platgelatscht
und ich seh’ was ich seh’
viele kilos, eistee
am remotesten punkt der welt
gibt es doch noch das meiste geld
der gockel macht kik’rikii
und am strand von waikikii
wird der sand schnell eingenässt
durch den schweiß der badegäst’
und ich seh’, was ich seh’
nackte haut, viel sonnenspray
am remotesten punkt der welt
gibt es doch noch das meiste geld
und im hinterland wohnt ein mann in nem zelt unter dem baumstamm
hat kein geld für haus und brot doch trotzdem wird er nicht tot
denn ich seh’, was ich seh’ und er weiß, ich versteh’
warme nächte tun ihm nicht weh’ am remotesten punkt der welt
gibt es doch noch das meiste geld
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12. |
12 - Hafen
01:18
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„Let’s go back to Pearl“ sagten sie immer, und wenn man irgendwo im Meer, sogar unter dem Meer, unterwegs ist, muss eine Insel einen großen Wert für einen haben. Vielleicht ist es ein U-Boot oder ein Schiff, auch ein Flugzeug. Aber immer muss man zurück, Let’S go back to Pearl, das sagten sie immer. Die Menschen damals sahen die Insel wohl genauso wie wir heute, sie hatten aber keine Möglichkeit, die Bilder so festzuhalten, wie wir es können. Es ging auf Weihnachten zu und keiner ahnte am Samstagabend den Untergang am nächsten Morgen. An einem Sonntag stürzten die Todbringer aus den Wolken und vernichteten den Stolz einer Nation mit Nadelstichen, die einen Ballon zum Platzen bringen.
Heute noch steigen die Tränen aus dem halbversunkenem Wrack der Arizona. Es bleibt in Erinnerung, was ich damals lernte. Es ist ein wirrer Moment, die Inszenierung des ganzen am Hafen dort zu sehen.
Dieser schwarze Fleck auf einer farbenfrohen Malerei markierte das Ende eines Zeitalters, schweres wurde ersetzt durch wendiges. Es bleibt die Leistung, der Tod, die Zäsur. „Let’s go back to Pearl“ war es mal, und heute?
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13. |
13 - Wassersternfahrer
01:29
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steige ein, denn wie es scheint
sind die tage gezählt
das land rückt näher
du bist nicht mehr allein
geschäftsleute tippen
ihre pläne zurecht
das land, näher
geschmolzenes pech
über das ende ins blau
du grenzenloser flieger
flieger ins blau
du grenzenloser flieger
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14. |
14 - Herz fühlt Verstand
02:57
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hast alles geseh’n
die Welt umgedreht
die Zeit dir genommen
doch schon wieder besonnen
bist du an Land
und mit deiner Hand
fühlst du dein Herz
ob es hier auch schlägt
hast alles geschafft
mit deiner kraft
bist du noch benommen
hast die Stadt eingenommen
und mit deiner Hand
fühlst du dein Herz
ob es hier auch schlägt
Das Herz fühlt Verstand
in der Stadt auf dem Land
wird fast unterdrückt
findet schwer zurück
der große Preis
für Lebensgeist
ist Aufmerksamkeit
die die Stadt dir entreißt
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15. |
15 - Felsen
03:24
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ich sitze auf dem felsen der mich vom leben trennt
ich trage die schuld daran dass meine zeit verrennt
bei gutem klaren richtungswind höre ich die menschen lachen
nach leben und genuss gestimmt in der stadt auf dem festland
das golden gate schneidet den rand des kontinents
das wasser entgleitet der achtung, der abstinenz
die lufttunnelstraßenstadt frisst den genuss der stille
hat unseren blick an sich gerafft
von wasserbucht und end des land bleibt nur noch stein und stahl
zwei anvertraute gläser eines täuschenden okulars
ich sitze auf dem felsen der mich vom leben trennt
ich trage die schuld daran dass meine zeit verrennt
bei gutem klaren richtungswind höre ich die menschen lachen
nach leben und genuss gestimmt in der stadt auf dem festland
von meinem gefängniszellensims
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16. |
16 KontinEnd
03:07
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verdreht und aufgebracht beschau’ ich die große Stadt
gerade war doch Alles voll von Wasser satt
jetzt stehn mir wie Krieger graue Bauten hier
jagten die Natur zu Tode, Tür zu Tür
die Bauern kamen weit von Osten übers Land
bis an dieser Küste dann die Hoffnung sank
zu ende war die Reise übern Kontinent
zu bleiben hieß zu akzeptieren, es war geschenkt
Landeszüge, Menschen wurden überquert
im Rausch bejaht sah man damals nur einen wert
die neue Welt so schnell wie möglich einzunehm’
die Stadt am Meer beweist uns Allen das Gescheh’n
doch ich sand’ den Blick von einem andern ort
aus Meeresblauen Weiten kam ich hervor
zu fühlen und zu staunen ist dort unbesiegt
ganz anders in der stadt in ihrem tempokrieg
jenseits der küste wirst du fündig sein
nur dafür lass dich mutig auf das wasser ein
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17. |
17 - Wassersternfahrer
01:58
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Was ist das? Was ist hier? Was passiert hier mit dir?
es sind Schätze, die man nicht mehr verliert.
lass’ dich gehen und treiben,
lass die Welt dich beschreiben
du Flieger aus Papier
über das Ende ins Blau, das Ende ins Blau
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